Die ayurvedische Küche
Die ayurvedische Küche macht das tägliche Kochen zu einem freudvollen und sinnlichen Aspekt im eigenen Leben. Die Zubereitung der köstlichen, bunten und gesunden Speisen, ist ein kreativer und spielerischer Prozess. Beim Kochvorgang spielen Intuition, Vorstellungskraft und die geistige Haltung des Kochs eine wichtige Rolle.
Die Hitze des Kochens ist ein alchimistischer Vorgang, in dem die Speisen, zu leicht verdaulichen Lebensspendern werden.
Die Energie des Zubereitenden geht automatisch in das Essen über, daher ist ein mit Liebe gekochtes Essen, aus ayurvedischer Sicht eine wichtige Voraussetzung. In der ayurvedischen Küche wird bevorzugt mit Ghee = geklärter Butter gekocht.
Ebenso bedeutend sind die ayurvedischen Gewürze, die den Stoffwechsel anregen und die Speisen leichter verdaulich machen. Ein ayurvedisches Menü besteht immer aus allen Geschmacksrichtungen, die den Körper und die Sinne harmonisieren.
Die ayurvedische Küche ist bevorzugt eine vegetarische Küche, die aus verschiedenen Speisen, wie Hülsenfrüchten, Getreide und Gemüse besteht. Grundsätzlich wird im Ayurveda immer frei „nach Gefühl“ gekocht und weniger mit Küchenwaage und Messbecher.
Hallo Winter!!! Winter -Zeit ist Vata -Zeit im Ayurveda. Der Winter im Ayurveda ist die Zeit der Einkehr und Stärkung
Für manche ist der Winter die schönste Jahreszeit. Die Tage werden kürzer, dunkler und kühler. Die optimale Zeit, um sich zurück zu ziehen.
Saisonale Faktoren spielen in der Ayurveda-Heilkunde eine wichtige Rolle für die Gesundheit. Denn mit den Jahreszeiten verändert sich das Zusammenspiel der Doshas (unserer Bioenergien) und Agni (unser Verdauungsfeuer) in unserem Organismus, welche maßgeblich für das körperliche und mentale Wohlbefinden verantwortlich sind. So ist der von Kälte geprägte Winter eine Zeit, in der das „Vata - Dosha" ansteigt und damit das Immun- und Nervensystem besonders sensibel auf reizende Außenfaktoren reagiert...
Spezielle Empfehlungen für den Winter:
Zu den bevorzugten Gemüsesorten gehören neben Karotten und Rote Beete, Auberginen, Kohlsorten sowie Hülsenfrüchte und Wurzelgemüse, in Maßen passen auch Kartoffeln und Reis. Auch wenn die heute in Indien praktizierteAyurvedische Küche eine vegetarische Kost vorsieht, empfiehlt Kerstin Rosenberg für Nichtvegetarier ab und zu Süßwasserfische und Hühnerfleisch. In der zweiten Winterhälfte (Januar-Februar) baut der Körper Kapha auf, um sich vor Kälte und Auszehrung zu schützen. Dadurch wird auch das Immunsystem gestärkt. Unterstützung bekommt es von öligen Nahrungsmitteln, bevorzugt mit Sesamöl, Leinöl, Senföl. Kaltes Essen und Getränke, trockene Speisen und Reduktionskuren sollten in dieser Periode gemieden werden. Besonders empfehlenswert sind stärkende Nahrungsmittel wie Milch, Ghee, Nüsse und Trockenfrüchte. Für die innere Wärme und Zirkulations- und Stoffwechselaktivität ist es ratsam viel warmes, abgekochtes Wasser zu trinken.




Köstliche Rezepte aus dem reichen Garten der Natur
Der Kürbis in der ayurvedischen Küche
Kürbis ist ein wunderbar vielseitiges Gemüse, ob als Spalten im Ofen oder als Curry in der Pfanne zubereitet.
Im Ayurveda wird der Kürbis für seine süße, nährende und Vata-ausgleichende Qualität geschätzt. Für viele ist er eins der Lieblingsgemüse in der kalten und nassen Jahreszeit.Besonders zu bevorzugen sind die orangen und süßen Kürbisse, besonders der Hokkaido-Kürbis mitsamt seiner essbaren Schale. Alle bitteren Kürbissorten sind weniger wirkungsvoll und sollten, wenn überhaupt, mit wärmenden Gewürzen wie Nelke, Zimt und Ingwer gegessen werden.
Hier mein Lieblingsherbstrezept aus dem ayurvedischen Kochbuch: Ayurvedisch Kochen mit den Jahreszeiten / AT- Verlag (in unserer Apotheke erhältlich)
Kürbisgemüse mit Quarkgrießgnocchi
Kürbisgemüse:
Zutaten:
- 1 El geklärte Butter, Ghee
- 1 kleine Zwiebel, klein gewürfelt
- 800g Kürbisfleisch, geschält, in 1x1 cm große Würfel geschnitten
- 1/2 Tl Methia Masala
- 1/4 Tl gemahlener Kreuzkümmel
- 1 Msp. Nelkenpulver
- 300 ml Gemüsebouillon
- 100 ml Rahm oder Sojarahm
- 1 Tl Rohrzucker, Pfeffer aus der Mühle
- 2 El Petersilie, gehackt
Zubereitung:
Die geklärte Butter in einer Pfanne erhitzen, die Zwiebel darin glasig dünsten. Die Kürbsiwürfel dazugeben und leicht anbraten. Das Gemüse etwas beiseite schieben und in derselben Pfanne die Gewürze kurz anrösten, dann sofort mit dem Gemüse vermischen. Mit der Bouillon ablöschen und etwa 20 Minuten weich köcheln, so dass der Kürbis noch Biss hat. 1/4 des Gemüses mit dem Stabmixer pürieren. Den Rahm dazugeben, mit Zucker und nach Geschmack mit Pfeffer abschmecken, mit dem restlichen Gemüse mischen. Mit der gehackten Petersilie bestreuen und sofort servieren.
Dazu passen ausgezeichnet Quarkgrießgnocchi. (Rezept, siehe Kochbuch)




Kürbisspalten mit Zitronen-Kräuter-Kruste
Kürbis ist ein gutes Gemüse für das psychomentale Gleichgewicht - leicht verdaulich, es besänftigt Vata und stärkt den Geist.
Kürbis besitzt eine erdende Energie
Mit seiner Gewebe- und Ojas-aufbauenden Qualität ist Kürbis eins der besten Gemüse um bei stressbedingten, degenerativen und neurologischen Erkrankungen zu helfen. Wir in den westlichen Ländern bedienen uns der Sorten: Butternut- und Hokkaido - Kürbisse.
Zutaten für 4 Personen:
700 g Kürbis
30 g Semmelbrösel
6 EL fein gehackte Petersilie
2 TL fein gehackter Thymian
1 TL Ajwain, indischer Thymian
Abgerieben Schale von 2 großen unbehandelten Zitronen
1 Knoblauchzehe, zerdrückt
Steinsalz und Pippali (Langpfeffer oder schwarzer Pfeffer)
60 ml Olivenöl oder alternativ Ghee (geklärte Butter)
120 g Naturjoghurt, 3,5% Fett
1 EL gehackter Dill
Zubereitung:
Den Backofen auf 190°C vorheizen. Den Kürbis in 1 cm dicke Spalten schneiden und flach auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.
Für die Kräuterkruste die Semmelbrösel, Petersilie, Thymian, Ajwain, die Hälfte der geriebenen Zitronenschale, Knoblauch, etwas Steinsalz und etwas Pfeffer in einer kleinen Schüssel miteinander vermengen.
Die Kürbisspalten großzügig mit etwas Olivenöl einpinseln und mit der Krustenmischung bestreuen; darauf achten, dass die Spalten mit einer mehreren Millimeter dicken Schicht bedeckt sind und die Mischung sanft andrücken.
Das Blech in den Ofen schieben und die Kürbisspalten etwa 30 Minuten backen, bis der Kürbis gar ist (Einstechen mit dem Messer prüfen). Falls die Kruste zu sehr bräunt, etwas Backpapier darüber legen.
Joghurt mit etwas gehacktem Dill, etwas Steinsalz, Pippali und der restlichen Zitronenschale vermengen und zu den Kürbisspalten reichen.
Blumenkohl in Kokos- Safransosse



Blumenkohl in Kokos- Safransosse
Zutaten :
1 großer Blumenkohl
1 Zwiebel
1 Scheibe frischer Ingwer
1 EL Ghee
1 grüne Chilischote
1TL Cuminsamen/ Kreuzkümmel (frisch mörsern)
½ TL Kurkuma
½ TL Curry oder Garam masala
½ TL Koriandersamen (frisch mörsern)
1 Döschen gemahlenen Safran
1 Dose Kokosmilch
1 TL Agavendicksaft
Salz und Pfeffer nach Geschmack
etwas Zitronensaft
(50 ml Weißwein nach Bedarf)
Zubereitung:
Den Blumenkohl waschen und in Röschen teilen und im Gar- Topf langsam dämpfen.
Die Zwiebel, Chilischote und Ingwer fein hacken und mit Cumin – und Koriandersamen in Ghee anbräunen. Kurkuma und Currypulver hinzufügen.
Den Gewürzsud mit (Weißwein), etwas Blumenkohlwasser ablöschen, Kokosmilch unterrühren. Den noch etwas knackigen Blumenkohl hinzugeben und bei geschlossenem Deckel noch ca. 10 Minuten bei schwacher Hitze ziehen lassen.
Die restlichen Gewürze hinzugeben, zum Schluss, den in warmen Wasser eingeweichten Safran und mit Salz, Pfeffer, Agavendicksaft und etwas Zitronensaft abschmecken.
Dazu etwas Basmatireis reichen.
Sheera - Grießpudding

süßes Frühstück oder als Nachtisch zur Reduzierung von Vata & Pitta:
Zutaten:
3 Safranfäden
250 ml Reis-oder Hafermilch
50g Weizen-oder Dinkelgrieß fein
1EL Mandeln, fein gemahlen
1 EL Ghee-geklärte Butter
1 EL Vollrohrzucker
1/4 TL Kardamom oder Chai-Gewürzmischung
1 Messerspitze Zimt
etwas Rosenwasser
1 EL Rosinen
1 EL Honig
Zubereitung:
Safran mit der Milch mischen und 10 Minuten einweichen
Grieß und Mandeln trocken in einem Topf anrösten
Ghee und Safranmilch hinzufügen und alles unter Rühren zum Kochen bringen
Zucker und Gewürze zufügen, einkochen lassen
Rosinen zufügen und nochmals aufkochen lassen
Mit etwas Chai-Gewürz oder Kardamom pur und Rosenwasser abschmecken
(Alternative zur Hafer-oder Reismilch kann auch mit Wasser verdünnte Kuhmilch verwendet werden)
Zuckerfreier Rüblikuchen mit Walnüssen




Ein köstlicher „Power-Kuchen“ für dunkle Tage im Kerzenschein
Aus ayurvedischer und yogischer Sicht können wir über unsere Nahrungsmittel unsere Psyche/ geistigenQualitäten beeinflussen.
Die Geschmacksrichtung süß fördert die geistigen Qualitäten von Sattva. Diese Qualitäten sorgen für unsere Zufriedenheit und fördern geistige und körperliche Gesundheit und Widerstandskraft.
Zuckerfreier Rüblikuchen mit Walnüssen
Zutaten für eine runde Backform 26 cm Durchmesser
Für den Teig:
180 g entsteinte Datteln, gehackt
150 g Rosinen
250 ml Wasser
120 g Walnüsse, grob gehackt
260 g Dinkelvollkornmehl (alternativ auch helles Mehl)
1EL Backpulver
1/2 TL Natron
eine Prise Salz
1 TL Zimt, etwas Kardamom
100 g Karotten
75 ml neutrales Öl
80 ml Apfelsaft
Rosenwasser nach Bedarf
Für den Schokoguss:
45 ml Ahornsirup
20 ml neutrales Öl (es geht auch mit Olivenöl)
30 g Kakao
1 EL Wasser
Zubereitung:
Datteln, Rosinen und Wasser 5-10 Minuten lang köcheln lassen, bis das Trockenobst aufgequollen ist, abkühlen lassen.
Walnüsse mit Mehl, Backpulver, Natron, Salz, Zimt, Kardamom in einer Schüssel vermischen.
Karotten mit Öl, Apfelsaft, Rosenwasser und dem Trockenobst vermischen.
Die feuchten Zutaten unter die trockenen Zutaten rühren, so dass ein homogener Teig entsteht.
Den Teig in eine gefettete und bemehlte Springform füllen, glatt streichen und bei 160 Grad (Umluft) ohne Vorheizen 35 - 40 Minuten backen. Mindestens 1 Stunde abkühlen lassen.
Für den Schokoguss, Ahornsirup, Öl, Kakao und Wasser in einer Schüssel zu einer glatten, zähflüssigen Creme verrühren. Erscheint die Creme zu fest, noch ein wenig Wasser hinzufügen. Die Creme über den abgekühlten Kuchen verstreichen und mit Walnüssen verzieren.
Schokoladencreme mit Seidentofu


Zutaten für 4 Portionen
- 200 g Seidentofu
- 100 g Bitterschokolade, mind. 70-80%
- Mark einer halben Vanilleschote oder geriebene Tonkabohne
- Rosenwasser nach Bedarf
- 1 Prise Kardamom
- 1 Prise Salz
- 1-2 EL Ahornsirup
- abgeriebene Schale einer Bio-Orange
Zubereitung:
- Die Schokolade in Stücke brechen und im Wasserbad schmelzen.
- Den Seidentofu in eine Rührschüssel geben, Kardamom, Vanillemark oder geriebene Tonkabohne und Salz dazugeben und mit dem Pürierstab zu einer cremigen Masse mixen.
- Die geschmolzene Schokolade dazugeben, nochmals mixen (Achtung: die Schokolade wird schnell wieder fest), dann Ahornsirup, Orangenschale, Rosenwasser dazugeben, ein letztes Mal mixen, fertig.
- In sehr kleine Dessertgläser füllen und einige Stunden im Kühlschrank ziehen lassen.
Trauben Chutney


Zutaten:
150g helle Trauben
1 EL Ghee- geklärte Butter
2 Nelken
½ Zimtstange
1 TL Chai-Gewürzmischung oder Gewürzmischung Süßspeisen oder Kaffee von Amla Natur
1 MS Kurkuma
150 ml roter Traubensaft
ein Zweig frischer Rosmarin
etwas Rosenwasser
1 EL Waldhonig
etwas Steinsalz, Pippali - Langpfeffer
Zubereitung:
1. Die Trauben waschen.
2. Das Ghee in einem kleinen Topf erhitzen. Nelke, Zimtstange und Chai- Gewürzmischung zugeben.
3. Die Trauben in den Gewürzsud geben und unter rühren zum köcheln bringen. Mit Traubensaft auffüllen und für ca. 5-10 Minuten einköcheln lassen, bis die Traubenschalen weich sind. Mit einem Spritzer Rosenwasser, mit gehackten frischen Rosmarinnadeln, etwas Steinsalz und Pippali - Langpfeffer abschmecken
4. Das Chutney etwas abkühlen lassen und noch etwas Kurkuma und Honig hinzufügen
Dazu passen gebackene Kürbisspalten aus dem Ofen.